
Glocke oder Schelle?
am 17.09.2015 von Sigbert Prestel
Wie die saftig grünen Wiesen und der würzige Bergkäse gehört auch das Kuhglockengeläut bzw. Kuhschellengeläut zu einem echten Allgäu-Urlaub dazu. Immer wieder werde ich gefragt, was genau der Unterschied zwischen einer Glocke und einer Schelle ist - gibt es überhaupt einen Unterschied? Und wenn ja, woran erkenne ich diesen?
Glocke oder Schelle? Was ist eigentlich der Unterschied?
Der größte Unterschied zwischen einer Schelle und einer Glocke ist, dass eine Glocke in Form gegossen wird - eine Schelle wird dagegen aus einer Art vorbehandelten und geschlagenem Blech geschnitten. Dieses Blech wird dann in Form gebracht und an den Seiten verschweißt oder vernietet.
In der Alpwirtschaft geht der Trend zu den Schellen. Das liegt vor allem daran, dass sie im Vergleich zu Glocken deutlich widerstandsfähiger sind. Berührt oder schlägt eine Schelle auf einen Felsen oder harten Widerstand, so kommt es maximal zu einer Verformung - ihren Klang behält sie jedoch bei. Dies ist sehr wichtig, da Hirten ihre Herde auch bei Schlechtwetter und Dunkelheit im Alpgebiet wiederfinden müssen. Ein Sprung bei einer Glocke führt dazu, dass diese keinen Ton mehr erzeugt und so ihre wichtige Funktion nicht mehr erfüllt.
Eine Schelle für die treuen Stammgäste
Stammgäste, die bereits 30 oder mehr Urlaube in Oberstaufen verbracht haben, bekommen von mir eine große Kuhschelle für ihre Treue überreicht, die es nicht zu kaufen gibt. Eine ganz besondere Ehre.