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Yelena Glajcar
Social Media und Content Managerin Yelena Glajcar im Porträt.

Erfahrungs­bericht: Waldbaden
in oberstaufen

Von einer, die in den Wald zog, um in der Allgäuer Natur zu baden

29.09.2023Vitales Leben

Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen. Mache einen Schritt, verharre und lausche dem Rascheln der Blätter. Ein kaum spürbarer Windhauch umspielt meine Hände, in der Luft liegt der Geruch von Harz. Eigentlich sind es heute 30°C – auf dem Weg her haben wir ziemlich geschwitzt – jetzt ist es angenehm kühl. Nur vereinzelte goldene Sonnenstrahlen treffen auf den Waldboden und ergeben ein schönes Schattenspiel.

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Ich atme ein. Ich atme aus. Etwa 15 Meter entfernt macht eine Familie einen Spaziergang, die Erwachsenen erzählen, die Kinder jagen hinterher – sonst singt nur ein Vogel sein Lied. Ich mache einen weiteren Schritt. Ganz langsam.

So bewusst bin ich wohl noch nie im Wald gewesen. Normalerweise bin ich hier eher joggend, radelnd oder mit Freunden schwatzend unterwegs. Ehrlicherweise ist für mich der Wald meistens das etwas nervige Stück, was noch durchquert werden muss, bevor die eigentliche Bergtour losgeht.

Aber war das wirklich schon immer so? Während ich langsam über den Waldboden wate, erinnere ich mich an unzählige Tipis aus Holzstämmen, welche ich als Kind im Wald gebaut hatte. An Lichtungs-Picknicks mit Tee, Keksen und meinem Opa. An Lagerfeuer und Gruselgeschichten im Sommerlager mit meiner Schwester.

Völlig vergessen hebe ich den Blick und schaue mich um. Ein leichtes Grinsen kann ich mir nicht verkneifen: Es sieht schon einfach witzig aus, wie wir fünf Waldbadenden durch den Wald schreiten. Langsam. Achtsam. Entschleunigt. Alle vollkommen in sich versunken – worüber die wohl gerade nachdenken?

Auf dem Weg zurück zum Haus des Gastes in Oberstaufen tauschen wir uns ein wenig aus: „Wie war das für euch?“, fragt uns Beate Kratzer, die Wald-Gesundheitstrainerin, mit der wir das „Achtsames Waldbaden" im Rainwald heute gemacht haben. Sehr schön, finden wir. Interessanterweise haben sich alle sehr an ihre Kindheit und Erlebnisse im Wald erinnert und auch den anderen ist das langsame, bewusste Gehen schwergefallen.

Und dann sind wir plötzlich wieder mittendrin: Der Kirchturm schlägt, weit mehr als nur eine Familie spaziert an mir vorbei und alle essen Eis. Au ja! Das gönnen wir uns jetzt auch – schließlich gehört das einfach zu jedem Badetag dazu!

„Ich glaube, das mache ich jetzt öfters“, sagt meine Sitznachbarin und ich nicke zustimmend. Als ich das erste Mal vom „Waldbaden“ gehört habe, kamen mir alle Klischees, die es diesbezüglich gibt in den Kopf. Jetzt bin ich umso glücklicher, dass ich offen an die Sache heran gegangen bin und mir selbst ein Bild gemacht habe. Und wer weiß, vielleicht umarme ich beim nächsten Mal ja wirklich noch einen Baum – aber jetzt muss die Achtsamkeit erst einmal warten: Bei 30°C langsam ein Eis zu essen ist einfach nicht möglich...

mein Resümee:

Gut eine Woche ist nun seit meinem Waldbad vergangen und mir ist vor allem eins im Kopf geblieben: wie "schnell" der Alltag vergessen war. Wenn auch der Rainwald bloß ca. 15 Minuten Gehzeit vom Treffpunkt am Haus des Gastes in Oberstaufen entfernt war, fühlte der Stress sich doch so viel weiter weg an. Das bewusste Gehen, Atmen und Wahrnehmen hat mich unfassbar schnell zur Ruhe kommen lassen.

Über die Autorin
Social Media und Content Managerin Yelena Glajcar im Porträt.

Yelena Glajcar

Die Poetin im Team setzt sich mit allen Themen auseinander, die Oberstaufen zu bieten hat. Als Content Managerin mit Schwerpunkt Social Media wittert sie überall eine gute Story, macht aus einfachen Themen besondere Geschichten in Wort und Bild – und weiß ganz genau, wie sie die Sehnsucht bei Fans und Followern weckt.

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