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Robin Corbach
Oberstaufen Mitarbeiterin Robin Corbach

Beobachtungen im Naturpark

Der Fichtenkreuzschnabel - Brüten bei Minusgraden

01.03.2023Naturpark erleben
Der Fichtenkreuzschnäbel sitzt auf Tannenzweigen im Baum.

Die Ranger des Naturpark Nagelfluhkette machen im Winter und Frühjahr immer wieder ganz besondere Entdeckungen. Dieses Jahr war wunderbar zu beobachten, wie der Fichtenkreuzschnabel seine Jungen großzieht.

Der Fichtenkreuzschnabel und seine eigenarten

Ein kuscheliges Nest, wärmende Sonnenstrahlen und ein reiches Nahrungsangebot - so stellt man sich doch das Leben eines Vogelkükens vor.

Aber nicht beim Fichtenkreuzschnabel, der momentan vermehrt im Naturpark zu beobachten ist. Sie sind wohl die einzigen Vögel, die im Hochwinter bei Kälte, Eis und Schnee brüten. Und dafür sind sie erstaunlich gut angepasst: Das Nest wird hoch oben in Nadelbäumen angelegt und ist durch überhängende Äste gut vor Schnee geschützt. Je kälter es ist, desto wärmer wird das Nest mit Moos, Federn, Gräsern und Haaren ausgepolstert. Während der Brut verlässt das Weibchen das Nest nur kurz um Kot abzusetzen, damit die Eier und später die frisch geschlüpften Küken nicht auskühlen. In dieser kritischen Phase kümmert sich das Männchen alleine um die Nahrungsbeschaffung. Etwa zwei Wochen nach dem Schlupf der Küken verlässt auch das Weibchen das Nest und die Eltern kümmern sich gemeinsam um die Versorgung des Nachwuchses.

Allein gelassen im Nest verfallen die Küken in eine Art Kältestarre und müssen von den Altvögeln bei ihrer Rückkehr gehudert, das heißt im Bauchgefieder aufgenommen und gewärmt, werden. Sobald sie aus der Starre erwachen, können sie gefüttert werden.

Da stellt sich die Frage: Warum tun sie sich das an? Die Antwort liegt in der Ernährung - Fichtenkreuzschnabel ernähren sich hauptsächlich von Fichtensamen, die im Hochwinter reif sind. Somit steht zu dieser Zeit ausreichend Nahrung zur Verfügung, um den Nachwuchs erfolgreich großzuziehen.

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