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3 fragen an eine einzel­händlerin

Im Gespräch mit Einzelhändlerin und Einrichtungsberaterin Siri Strömberg aus Oberstaufen

06.03.2024Mein Oberstaufen

Der Blick fürs Detail sind die Stärke und das Kapital von Siri Strömberg und ihrer Mutter Helen. Gemeinsam betreiben sie das Interior-Fachgeschäft Strömbergs Nordic Style am Marienplatz in Oberstaufen.

Beim Stöbern im Laden der Familie Strömberg lässt sich immer ein Mitbringsel finden.

Bunte Kissen, Tassen, stylische Möbel und allerhand skandinavische Designer-Stücke laden zum Stöbern ein. Den guten Geschmack und das Händchen für den Verkauf beweist die Familie schon seit Jahrzehnten: In Person von Siri ist die mittlerweile fünfte Generation der Familie im Oberstaufener Einzelhandel aktiv.

Wir haben uns mit Siri darüber unterhalten, wie ausgerechnet ein Laden für nordische Einrichtung im südlichsten Teil Deutschlands seine Heimat gefunden hat, wie ihr Alltag abläuft und wie es bei ihr zuhause aussieht.

wie sieht dein arbeitsalltag aus?

Einzelhändlerin Siri Strömberg schließt ihren Laden auf

Jeder Tag ist anders. Morgens, wenn ich in den Laden komme, stelle ich als erstes die Ausstellungsständer raus und mache Musik an. Das ist mir ganz wichtig, um ein bisschen die Stimmung zu schaffen. Dann fange ich da an, wo es mir gefällt. Einer meiner großen Aufgabenbereiche ist das Gestalten. Das geht am besten über viel Probieren: Ich stelle einfach wahnsinnig viel Zeug von links nach rechts. (lacht)

Ich schaue mir viel an, sammle Inspiration, teils online, in anderen Läden, manchmal auch auf Messen.

Ich mache Bestellungen und bin im Laden, um die Kunden zu beraten. Ansonsten machen wir auch Beratungen vor Ort, schauen uns die Räumlichkeiten der Kunden an – vom Privathaushalt bis zur Ferienwohnung – und erstellen Einrichtungskonzepte. Am liebsten setzen wir auf einen Mix von Alt und Neu, kombinieren vorhandene Stücke mit neuen Produkten, Farben und Mustern.

WIE KAMT IHR DARAUF, EINEN LADEN MIT NORDIC STYLE IM SÜDLICHSTEN TEIL DEUTSCHLANDS ZU ERÖFFNEN?

Zum skandinavischen Stil ist meine Mutter gekommen, weil mein Vater Norweger ist und sie das Land einfach liebt. Ursprünglich gehörte ihr, in vierter Generation, ein Modegeschäft. Jedoch bemerkte sie, dass ihr viel mehr an Inneneinrichtung liegt als an Mode. Und so hat sie sich dazu entschlossen, den ‚alten‘ Laden an damalige Mitarbeiterinnen zu verpachten und ein neues Geschäft zu eröffnen.

Das nordische Design war damals in Oberstaufen und generell in Deutschland noch ziemlich unbekannt. Meine Eltern sind damals mit dem Auto zu einer winzigen Designmesse in der Nähe von Kopenhagen gefahren Dort haben sie bei den damals noch kleinen Marken nach ihrem Geschmack eingekauft, die Ware in den Kofferraum geladen und dann hier im Laden den Leuten präsentiert. Rückblickend glaube ich, das hat vor allem so gut funktioniert, weil meine Mutter selbst so begeistert von dem Design war und alle anderen damit angesteckt hat. Und, weil die Kunden Lust auf das Neue hatten.

WIE SIEHT ES BEI DIR ZUHAUSE AUS?

Eine Hand richtet bunte Grußkarten im Einrichtungsladen Nordic Style im Allgäu.

Es ist wirklich nicht so, wie man zunächst vielleicht denken mag. Ich habe ganz viele Sachen vom Flohmarkt und Erbstücke zu Hause. Das Alte kombiniere ich mit neuen Dingen, unter anderem natürlich aus unserem Laden. Da nehme ich aber nur ausgewählte Stücke mit nach Hause. In dieser Hinsicht wird man sicherlich auch wählerischer, wenn man in einem Einrichtungsladen arbeitet und – auch wenn das in der Theorie möglich ist: Ich habe ja nicht für alles Platz und Verwendung. Tja, und dann kommen natürlich noch die Glitzer-Sticker und Gemälde meiner Tochter dazu… So ist es bei mir sehr bunt und verspielt.

BONUS-FRAGE: WAS IST DEIN GEHEIMNIS, UM EINEN KUNDEN GLÜCKLICH ZU MACHEN?

Einrichtungsberaterin Siri berät eine Kundin bei dem Kauf einer Tasse.

Ich glaube, es ist wichtig, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, keinen Druck auszuüben und geduldig zu sein. Wenn ich selbst am Bummeln bin, finde ich es ganz furchtbar, mir etwas von jemanden aufschwätzen zu lassen. Das geht so weit, dass ich danach am liebsten nie wieder einen Fuß in den Laden setzen möchte. Mein Ziel ist erreicht, wenn sich der Kunde wohlfühlt und inspiriert ist. Oft kommen die Leute mehrmals zu uns, bis sie sich für ein Sofa oder einen Schrank entscheiden. So etwas braucht manchmal Zeit und das respektieren wir.

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Über die Autorin
Social Media und Content Managerin Yelena Glajcar im Porträt.

Yelena Glajcar

Die Poetin im Team setzt sich mit allen Themen auseinander, die Oberstaufen zu bieten hat. Als Content Managerin mit Schwerpunkt Social Media wittert sie überall eine gute Story, macht aus einfachen Themen besondere Geschichten in Wort und Bild – und weiß ganz genau, wie sie die Sehnsucht bei Fans und Followern weckt.