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Yelena Glajcar
Social Media und Content Managerin Yelena Glajcar im Porträt.

3 fragen an eine zimmerer-familie

Im Gespräch mit Lina, Anna und Steffi Reichart aus Oberstaufen

06.03.2024Mein Oberstaufen
Die Geschwister besprechen sich viel miteinander über aktuelle Projekte der Eltern.

Heimatverbunden, traditionsbewusst, tatkräftig und entschlossen: So lassen sich die Schwestern Anna und Lina Reichart wohl am besten beschreiben. Hineingeboren und aufgewachsen in der elterlichen Holzbau-Firma wurde ihnen, ebenso wie ihrem Bruder Max, die Leidenschaft fürs Handwerk und den Umgang mit dem natürlichen Rohstoff Holz in die Wiege gelegt. Und das mit Folgen: Alle drei haben eine berufliche Laufbahn im Bereich Holzbau eingeschlagen und planen heute, mit Anfang 20, gemeinsam mit den Eltern die Zukunft des Familienbetriebs Holzbautechnik Reichart.

Wir haben uns mit Anna, Lina und Mutter Steffi über die gemeinsame Arbeit, Tradition und Heimat unterhalten.

STEFFI, WAS BEDEUTET ES FÜR EUCH ALS ELTERN, DASS DIE KINDER DAS UNTERNEHMEN WEITERFÜHREN MÖCHTEN UND WERDEN?

Steffi: Es macht einen einfach stolz und wir freuen uns sehr darüber. Wir haben die Firma 1999 gegründet und sie ist quasi mit den Kindern zusammen groß geworden. Mit dem Wissen, dass die Kinder weitermachen, konnten wir vor Kurzem die Vergrößerung unserer Firma angehen und in einen modernen Neubau hier in Oberstaufen investieren. Das hätten wir sicherlich nicht gestartet, wenn jetzt alle Drei gesagt hätten "Wir werden Friseur" oder lieber woanders hingegangen wären. Und es macht einfach Spaß, weil es auch daheim weiter geht. Da werden dann allerlei Fachgespräche geführt, es entstehen neue Ideen und Projekte.

DIE ARBEIT SCHWINGT IM ALLTAG ALSO STÄNDIG MIT. WO FINDET IHR EUREN AUSGLEICH, UM ENERGIE ZU TANKEN?

Lasse den Urlaubstags ausklingen auf der Salmaser Höhe mit Blick auf den Grünthen im Allgäu.

Anna: Ich gehe viel joggen und genieße die frische Luft. Im Sommer besuche ich nach der Arbeit oft unsere Tante auf der Alpe Krätzenberg. Die Sicht auf das Konstanzer Tal und Thalkirchdorf ist dort einfach wunderschön.

Lina: Ich bin bei den Plattlern, da haben wir im Sommer immer einmal in der Woche Probe und immer wieder Auftritte bei den verschiedensten Veranstaltungen. Ansonsten bin ich gerne in den Bergen beim Wandern. Gerade, wenn mein Freund oben die Felder mäht, laufe ich gerne mit einer Brotzeit zu ihm hoch.

MIT DEM PLATTELN LEBT EINE ALTE TRADITION HIER WEITER FORT. FÜR WAS STEHEN TRADITION UND HEIMAT FÜR EUCH?

Der goldene Haarschmuck findet sich traditionell bei den Heimatabenden finden.

Anna: Viehscheid. (lacht)

Lina: Ja, aber auch Zusammenhalt. Gemeinschaft. Die Vereine bieten die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. So kennt man viele Leute mit denen man Wandern, Radeln, einfach Zeit verbringen kann.

Anna: Genau, und man kann sich auch sicher sein: Wenn die Hütte brennt, würde immer jemand dastehen und helfen. Ich finde, das macht Oberstaufen einfach lebenswert. Ich habe jetzt durch das Studium ja ein bisschen sehen können, wie es beispielsweise in Augsburg ist.

Da ist mir schon bewusst geworden, wie besonders das bei uns in Oberstaufen ist. Ich bin jedes Wochenende heimgefahren, das haben die Augsburger nie verstanden. Aber das war mir egal: Hier fühle ich mich wohl und kann Energie tanken.

Steffi: Wenn unsere Mitarbeiter auf Montage in seltenen Fällen einmal weiter wegfahren müssen, sind die wenigsten so richtig begeistert. Wir machen immer Witze, dass wir das nächste Mal ein Bild vom Hochgrat in den Rückspiegel kleben, sodass unsere Mitarbeiter ihn trotzdem immer im Blick haben können.

BONUS-FRAGE: STEFFI, INWIEFERN IST EUCH DER REGIONALE BEZUG AUCH IM BETRIEB WICHTIG?

Die frischen grünen Wiesen um das Kleinod Oberstaufen laden zum Sommer in den Bergen ein.

Steffi: Aus der Region, mit der Region, für die Region würde ich sagen. Ein paar konkrete Beispiele: Als wir uns vergrößern wollten, war es uns wichtig, im Ort zu bleiben, so dass wir auch unsere Mitarbeiter alle "mitnehmen" konnten. Wir beziehen unser Holz möglichst aus der näheren Umgebung, sind im Holzforum Immenstadt, das sich ganz bewusst für die regionale Wertschöpfung von Holz einsetzt. Generell arbeiten wir meist im Umkreis von 100 Kilometern, haben in Oberstaufen direkt zuletzt wieder verschiedene Hotel- aber auch private Bauprojekte umgesetzt.

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Über die Autorin
Social Media und Content Managerin Yelena Glajcar im Porträt.

Yelena Glajcar

Die Poetin im Team setzt sich mit allen Themen auseinander, die Oberstaufen zu bieten hat. Als Content Managerin mit Schwerpunkt Social Media wittert sie überall eine gute Story, macht aus einfachen Themen besondere Geschichten in Wort und Bild – und weiß ganz genau, wie sie die Sehnsucht bei Fans und Followern weckt.